Zu meinem Buchprojekt

 

Im Jahre 2012 erschien im Selbstverlag mein kleines Büchlein „Vom Alltag in der mittelalterlichen Stadt Stolberg im Harz“. Bisher folgten 5 weitere Publikationen.

 

 

Was beinhalten meine Bücher?

 

Im Mittelpunkt steht die Geschichte der Stadt Stolberg im Harz. Originale Texte werden in Kopie oder in Transkription wiedergegeben. Hierzu stehen Hinweise oder Erklärungen – soweit ich dies für notwendig halte. Mit meinen Quellen- und Literaturverzeichnissen ermögliche ich es dem Leser, jedes zitierte Dokument in dem jeweils angegebenen Archivbestand wiederzufinden und zu überprüfen. Bezeichnungen in fremden Sprachen werden von mir vermieden - soweit mir dafür Begriffe in deutscher Sprache geläufig sind.

 

Wo sind meine Bücher erhältlich?

 

Die Deutsche Nationalbibliothek verfügt an ihren Standorten in Leipzig und Frankfurt/ Main über je ein Exemplar meiner bisher herausgegebenen Bücher. Dort können sie eingesehen werden. Auch verfügen weitere Bibliotheken im In- und Ausland über Exemplare meiner Bücher. Ich biete meine Bücher auch zum Kauf an. Bei Kaufinteresse bitte ich um eine Nachricht an meine elektronische Postadresse: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Um eine Vorauszahlung wird gebeten. Da ich werktätig bin, kann der Versand der Bücher einige Tage dauern, wofür ich um Verständnis bitte.

Zum Preis meiner Bücher: Da meine Bücher nur in geringen Auflagen von 50 oder 100 Stück gedruckt und diese mit einem festen Einband versehen werden, entsteht ein verhältnismäßig hoher Preis. Auch dafür bitte ich um Verständnis.

Derzeit sind die bisher herausgegebenen 6 Bände dieser Reihe noch nicht über den Buchhandel bestellbar. Jede Ausgabe trägt eine ISBN-Nummer. Diese können jedoch noch nicht in den Angeboten des Buchhandels gelistet werden.

Meine Bücher sind rechtlich geschützt und werden nicht kostenlos im Internet angeboten. Ein Verstoß gegen das Urheberrechtsgesetz durch Dritte ist strafbar und wird zur Anzeige gebracht.

 

 

 

Wie kam es zu diesem Buchprojekt?

 

Im Jahre 2003 begann ich, ein „Häuserbuch der Stadt Stolberg“ anzulegen. Es folgten zehn Jahre mühsamer Arbeit, die Eigentümerfolgen von knapp 500 Grundstücken der Stadt Stolberg im Harz über einen Zeitraum von nahezu 600 Jahren zu ermitteln. Hierzu fügte ich mehrere hunderttausend Daten zu den Namen der jeweiligen Hauseigentümer zusammen, wobei mehrere Ordnungssysteme anlegt werden mußten, um die Lage der Häuser, die heute noch vorhanden sind, mit den ehemals bebauten Grundstücken abzugleichen. In tausenden Stunden „Zusammensetzen dieses Gefüges“ gelang es mir, die Abgrenzung der Stadtteile Stolbergs vor der Änderung der städtischen Struktur zu ermitteln.

Die mittelalterliche Stadt Stolberg bestand bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges aus 4 Teilen (die Kernstadt „In der Stadt“ und ihre 3 Außenbezirke). Nach dem Krieg entschieden sich die Ratsherren, die Stadt nur noch in 3 gleichberechtigte Stadtteile aufzugliedern, die sich bereits vom Marktplatz teilen. Das Erkennen der mittelalterlichen Kernstadt wurde zum Schlüssel für die weitere Arbeit an meinem Häuserbuch. Mit diesem „Häuserbuch von Stolberg/ Harz“ ist es vermutlich erstmals gelungen, eine ganze Stadt mit all ihren Grundstücken und Gebäuden vom Spätmittelalter bis in die Neuzeit zu rekonstruieren.

 

Seit dem Erstellen dieses Häuserbuches, das bisher nur als Manuskript vorliegt, füge ich Daten in dieses „Gerüst“ ein, die aus Leichenpredigten, Hausverschreibungen und –verkäufen, Ratsrechnungen, Bürgschaften, Schuldverschreibungen usw. entnommen werden können und sich den Eigentümern dieser Häuser und deren Familien zuordnen lassen. Dieses „Gerüst eines Häuserbuches“ wird mit Angaben zu den Familien, den Berufen der Eigentümer, deren Schicksale etc. ständig vervollkommnet. Das anfänglich monotone Zahlenwerk einer Namensfolge von Hausbesitzern wird „lebendig“.

 

 

Welche Ergebnisse brachte dies Häuserbuch?

 

Wohnsitze von Persönlichkeiten der Stadt

 

Anhand dieses Häuserbuches lassen sich nun die Wohnhäuser der Familien Müntzer, Plathner, Rühle, Schneidewein usw. ermitteln, die Schlußfolgerungen zulassen, welche „elterlichen Wohnsitze“ als die Geburtshäuser Stolberger Persönlichkeiten gelten dürfen. Dazu zählen Thomas Müntzer, Tilemann Plathner, Hans Rühle (Johann Rühel, Jurist an der Seite Luthers), die Gebrüder Johann und Wilhelm Reiffenstein und weitere Persönlichkeiten der Geschichte dieser Stadt. Der Aufenthalt Luthers im Frühjahr 1525 läßt sich nun genau bestimmen, da er selbst diesen Aufenthalt in Stolberg im Haus des Wilhelm Reiffenstein erwähnte (heutige Adresse: Rittergasse 7).

 

 

Das Geburtshaus des Thomas Müntzer

 

In meinem Buch „Das Geburtshaus des Thomas Müntzer“ (2014) rekonstruierte ich die Geschichte des Gebäudes und seiner Bewohner über einen Zeitraum von 6 Jahrhunderten. Es gelang mir, den Irrtum um die bisherige falsche Zuschreibung des Geburtshauses zu erklären und den Standort des Gebäudes und sein damaliges Aussehen darzustellen.

 

Wolfgang Ipseus

 

Der aus Ybbs in Österreich gebürtige Wolfgang Ipseus/ Hipseus (eigentlich: Wolfgang Aigner) wurde sowohl von der Luther- wie auch der Müntzer-Forschung gänzlich übergangen. Er unterrichtete als Lehrer Knaben in Halle/ Saale und in Stolberg/ Harz und wurde Professor an der Universität Leipzig. Er stand im Briefwechsel mit Philipp Melanchthon und wurde von diesem als Lehrer empfohlen. Seine Lehrtätigkeit an der Universität Leipzig fällt zeitlich mit dem dortigen Aufenthalt Thomas Müntzers zusammen. Die drei Wirkungsorte des Wolfgang Ipseus in Halle, Stolberg und Leipzig decken sich auch mit Müntzers zeitweisen Aufenthalten in diesen Städten. (dazu Weiteres in: „Auf Martin Luthers Spuren in Stolberg / Harz“, 2016)

 

 

Ein Garten als Grundstein für ein Kräuterbuch

 

1577 verfaßte Johannes Thal (Arzt und Pflanzenforscher, * 1542, + 1583) die „Sylva Hercynia, ein umfangreiches Verzeichnis der Pflanzen des Harzes, das fünf Jahre nach seinem Tod durch Joachim Camerarius d. J. bei Johann Feyerabend in Frankfurt a. Main 1588 postum veröffentlicht wurde.

 

Die Pflanzenstudien für dieses wichtige Werk der Botanik fanden ihren Beginn in einer Gartenkolonie in der Stolberger Eselsgasse. Um 1530 begannen Wilhelm Reiffenstein und andere einflussreiche und wohlhabende Bürger der Stadt den Ankauf von Zweithäusern als „Garten- und Kurhäuser“. Als Grund für den Erwerb dieser Grundstücke erwies sich die Lage der dahinter belegenen Gartenstücke, die vom anstoßenden Grünzelsbach bewässert werden konnten. In dieser „Gartenkolonie der Renaissance“ hegten und züchteten Wilhelm Reiffenstein d. J., Georg Aemylius und weitere an der Botanik interessierte Bürger seltene Pflanzen und Kräuter.

 

Der Schweizer Botaniker Conrad Gessner nennt 1561 in seinem Druckwerk „HORTI GERMANIAE“ den Privatgarten des Georg Aemylius in Stolberg/ Harz als einen der 13 botanischen Gärten, die im Gegensatz zu „bürgerlichen Gärten“ im Geiste der Wissenschaft angelegt wurden. Im Blickpunkt des Interesses der Stolberger Gartenkolonie steht die Vielfalt und Neuartigkeit der Pflanzensammlungen.

An diesem Ort entstand die Idee zur „Sylva Hercynia“, dieses bedeutenden großen Harzer Pflanzen- und Kräuterbuches. Diese Gartenkolonie war 350 Jahre lang in vollkommene Vergessenheit geraten. Die Wiederentdeckung dieser Gartensiedlung geriet für mich während meines Studiums der überlieferten Archivalien der Stolberger Rats- und Renteirechnungen zu einer „Ausgrabung auf dem Papier“.

 

Stadttore

 

Bisher waren etwa 6 Stadttore bekannt, davon einige nur in Vermutungen. Jetzt lassen sich nun 13 Stadttore urkundlich nachweisen.

 

Wehrtürme

 

Zwei Stadttürme der mittelalterlichen Wehranlage (beide sind um 1500 – 1550 sind geschleift worden), lassen sich nunmehr urkundlich feststellen. Diese waren bisher unbekannt.

 

Kapellen

 

Anhand der überlieferten Stolberger Archivalien lassen sich nunmehr zwei bisher unbekannte kleinere Kapellen vor den Stadttoren nachweisen. Vor der Niedergasse gab es die kleine Kapelle St. Nikolaus.   Von 1435 bis zur Reformation wurde vor dem Stadttor im Kalten Tal die Kapelle St. Gehulfen unterhalten. Letztere war bisher gänzlich unbekannt.