Aktuelles:
Die Hexenverfolgung in Stolberg/ Harz
und Die Hintergasse
(2019)
Mit all den Büchern über Hexenverfolgungen, die bisher erschienen, ließen sich ganze Bibliotheken
füllen. Die Beschreibungen von Folterungen, erzwungenen Aussagen etc. waren für mich weniger von
Interesse. Was jedoch macht meine hier vorliegende Arbeit so interessant?
(aus meinem Vorwort:)
„In ganz Europa lassen sich für die Zeit des ausgehenden Mittelalters Hexenverfolgungen
nachweisen. Das Harzgebirge und sein Umland erleben jedoch eine besondere Entwicklung. Das Vieh
aus den Dörfern des Harzes wird von Hirten zur Mast in die Wälder getrieben. In den Monaten der
Einsamkeit sind die Hirten gezwungen, auf Unfälle und Krankheiten der ihnen anvertrauten Tiere
reagieren zu können. Sie kennen die Pflanzen und Kräuter, die für die Herden gefährlich werden
können oder aber auch Heilkraft besitzen. Sie erzählen sich untereinander überlieferte Sagen und
tauschen die Fragmente alter Überlieferungen aus. Durch die Nähe zu den noch bekannten alten
Heiligen Stätten in den Bergen des Harzes geraten die Bewohner der Dörfer in den Verdacht, einen
Zugang zu den sagenhaften Geheimnissen dieser Kultstätten finden zu können.
Die Milch der Ziegen und Kühe ist für die Dorfbewohner äußerst wichtig. Wenn die Tiere keine Milch
geben, liegt es am mangelnden Futter oder der schlechten Viehhaltung. Kann ein Grund für die
ausbleibende Milch nicht gefunden werden, kommt nun ein „Zauber“ in Verdacht. Die Schuld wird
bei einem mißgünstigen Nachbarn oder böswilligen Verwandten gesucht. Nicht selten wird eine
„Verzauberung“ der Kuh gemutmaßt.
Die Fastnachtsbräuche im Harz bleiben fragmentarisch in der Erinnerung der Harzdörfler. Die
Vermählung des Teufels mit den Hexen auf dem Hexentanzplatz verweist auf alte „heidnische“
Hochzeitsrituale, die an den Heiligen Stätten gefeiert werden.
Die Kräuterfrauen, die noch Wissen der Heilkräfte von Kräutern, Pflanzen, Beeren, Wurzeln und
Rinden halten, durchstreifen die Hecken, die Wiesen und die Wälder des Harzes. Von ihren
Kenntnissen erfahren die Weisen Frauen, die seit jeher den Müttern die Möglichkeit geben, die Zahl
der Geburten zu begrenzen oder diese gar zu verhindern, die Wirksamkeit der Naturkräfte.“
In meinem Büchlein wird erstmalig eine Familie vorgestellt, auf der ganze hundert Jahre (!) lang der Vorwurf der Zauberei lastet. Fünf Generationen der Familie Krebs/ Lotze/ Striegnitz/ Braune stehen im Verdacht. Nach den Schrecken des 30-jährigen Krieges leben viele Bürger der Stolberger Nieder- und Hintergasse in bitterer Armut. Zu Verzweiflung und Elend gesellt sich noch Neid, Bosheit und tödlicher Haß. Abtreibungen, Verleumdungen und Bezichtigungen – ein unglaublich giftiger Sud gärt in den engen Gassen der alten Stadt wie in einem glühenden Kessel. Vier Frauen werden ergriffen, gefoltert, geköpft und verbrannt. Britta die Kräuterfrau, Anna David, Frau M. Burckart und die Kräuterfrau Grethe Lotze sterben durch das Schwert. Ich kann in meinem Buch nicht eine einzige Person benennen, die sich am Tode dieser Frauen schuldig macht. Es ist ein ganzer Stadtteil, der mit Schweigen, Intrigen, Rachegelüsten, Gier, Bosheit und dummer Geschwätzigkeit den Tod dieser Frauen zu verantworten hat.
Geplant:
Bücher in Vorbereitung, die in den folgenden Jahren vorgestellt werden:
Stolberger in Kriegen, bei Schützenfesten
und Turnieren 1450 – 1500
(2020)
Das Kelchhaus
in Stolberg im Harz
Die Geschichte einer utraquistischen Bruderschaft
(2021)
Sollte es mir kräftemäßig vergönnt sein, so werde ich auch in den folgenden Jahren weitere Buchprojekte verwirklichen. In meinem Interesse ständen:
- Die familiäre Herkunft des Thomas Müntzer
- Der Freundeskreis des Thomas Müntzer in Stolberg
- Der Bildhauer von Stolberg
- Die Spitalsgasse, Die Niedergasse